Montblanc Meisterstück

Seit 1906 war es das Bestreben der Firmengründer Montblancs Füllhalter von exquisiter Qualität herzustellen. Auslaufsicher im Gebrauch, auch auf Reisen, und perfekt, was die Balance des Gerätes, das sanfte Gleiten übers Papier und den sinnlich erlebbaren Tintenfluss angeht.

montblanc-great-characters-elvis-limited-edeition-1935-fountain-pen-125507Die 1924 eingeführte Meisterstück-Serie ist ein Kulminationspunkt dieses Perfektionsstrebens – technisch wie ästhetisch. Der Name war und ist Programm und man entschied sich bewusst dafür, obwohl der Umlaut und das „st“ in Meisterstück für ausländische Zungen eher schwierig auszusprechen sind. Aber kein Name konnte besser symbolisieren, was man mit einem Meisterstück von Montblanc in die Hand nahm. Der Serie war sofort der Grundstein für den folgenden rasanten internationalen Erfolg Montblancs. Bereits Ende der 20er-Jahre war die Marke in 60 Ländern der Erde vertreten. Auch dort verstand und erkannte man, dass es sich beim Meisterstück wahrlich um ein meisterhaft gefertigtes Schreibgerät handelte.

Mit dem „149er“ schließlich setzte Montblanc 1952 sich als Unternehmen und der Produktlinie Meisterstück endgültig ein Denkmal. Tiefschwarzes, von Hand poliertes Edelharz, gelbgoldene Beschläge mit dem charakteristischen 3-Ring-Design auf der Kappe und seine zeitlose Formensprache machten ihn nicht nur zum Lebensbegleiter vieler Menschen, sondern auch zum Ausstellungsstück in den Kunstmuseen dieser Welt, einschließlich des Museum Of Modern Art in New York. Fast 15 cm lang und gut 30g schwer, wobei rund 1g auf die rhodinierte Feder aus 750er Gelbgold entfällt, ist dieser Kolbenfüller ein Statement in der Hand seines Besitzers oder Besitzerin. Den Beinamen Power Pen bekam er im Lauf der Zeit eingedenk der vielen wichtigen Verträge, unter die mit einem Meisterstück 149 die Unterschriften geleistet wurden. Das Schreibgerät, das meisterhaft seinen Zweck erfüllte, wurde gleichsam zum Statussymbol.

Das Meisterstück 149 nachzumachen ist ein Ding der Unmöglichkeit und bestenfalls noch äußerlich, dem erstenmontblanc-patron-of-art-hadrian-limited-4810-fountain-pen-119811 Anschein nach möglich – in Summe wird es niemand schaffen, an seine Perfektion heranzukommen. Wie bei Banknoten schützt ein Sicherheitsmerkmal ihn und seine Meisterstück-Geschwister vor plumpen Fälschungen: Die im Clip auf der Kappe eingravierte lupenlesbare Seriennummer, die nur Montblanc vergibt, kennt und archiviert. Damit kann auf ewig zurückverfolgt werden, wann das Schreibgerät hergestellt und erstmalig an wen verkauft wurde. Im Montblanc-Deutsch spricht man deshalb in diesem Zusammenhang von der Quo-Vadis-Nummer.

Die Herstellung des Meisterstücks hat sich im Lauf der Zeit nur wenig verändert. Gar nicht geändert hat sich der Ort, an dem gefertigt wird: Der war und ist Hamburg. Zwar kommen heutzutage auch Maschinen zum Einsatz, aber immer in einer Phase, wo es ums „Grobe“ geht. Sobald es darauf ankommnt, präzise und makellos zu arbeiten, ist und bleibt die Herstellung eines Meisterstückes Handwerk. Wer einmal gesehen hat, wie aufwändig es ist, Federn abzukleben, damit diese in der anschließenden Galvanik ihr charakteristisches Design in Bicolor (Gold und Rhodium) erhalten, erahnt schon etwas vom Umfang der Handarbeit, die in einem Meisterstück steckt. Dutzende Arbeitsschritte sind alleine nur zur Herstellung des Federaggregates notwendig. Das Schleifen einer Feder bzw. der auf die Feder aufgeschweißten Iridiumkugel auf eine der möglichen 8 Federbreiten können nur wenige talentierte Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterrinnen, die dieses Talent in mindestens 6 Monaten Training zur Perfektion entwickelt haben.

Jede Feder, mit Betonung auf jede, wird vor Auslieferung daraufhin getestet, ob Sie die hohen Anforderungen an eine Montblanc-Feder erfüllt. Dazu wird mit farbloser Tinte von Hand geschrieben. Nur geräuschlos und sanft schreibende Federn mit perfektem Tintenfluss gelingt der Weg an die Spitze eines Montblanc Füllhalters. Die selben strengen Erfordernisse werden an alle Teile eines Montblanc-Meisterstückes angelegt und deshalb müssen auch Montblanc Meisterstück Kugelschreiber, Rollerballs, Drehbleistifte und Document Marker in einer strengen Qualitätskontrolle beweisen, dass sie dem Anspruch Meisterstück gerecht werden.

montblanc-patron-of-the-art-the-prince-regent-limited-edition-4810-füller-id-28619Erweitert hat sich die Materialpalette im Lauf der Zeit. Neben schwarzem Edelharz kamen 1986 Edelmetallversionen ins Sortiment. Montblanc Meisterstück Solitaire nannten sich Produktlinien, die statt mit Kappen und Korpussen aus Edelharz mit solchen aus Sterling-Silber, Weiß- oder Gelbgold, Malachit, Lapislazuli oder ähnlichem aufwarteten. Später gesellten sich auch noch moderne, technisch anmutende und nicht weniger wertige Materialien dazu wie Edelstahl oder Carbon. Auch Holz und Leder und weitere in der Natur vorkommende Materialien fanden Verwendung. Solitaire Doué beschreibt jene Meisterstücke, die Edelharz mit den vorgenannten Materialien kombinieren, d.h. konkret einen Korpus aus Edelharz mit einer „solitairen“ Kappe.

Beschläge, zu Anfang ausschließlich in Gelbgold gehalten, gibt es mittlerweile auch als platinierte oder rotgoldene Versionen.

Sowohl Montblanc Meisterstück Füller wie auch Kugelschreiber, Rollerballs bzw. Tintenroller und Bleistifte gibt es in Meisterstück-Familien verschiedener Größenklassen. Lediglich den 149er gibt es ausschließlich als Kolbenfüller.

Die nach dem 149er nächstgrößte Linie heißt Meisterstück LeGrand, zwischenzeitlich auch als Beethoven bezeichnet. Auch der Füllhalter aus der LeGrand-Reihe, das Montblanc Meisterstück 146, ist ein Kolbenfüllhalter. Knapp einen cm kürzer ist der mit 14K Goldfeder ausgestattete LeGrand der alltagstaugliche Füller für Menschen mit einer großen Hand. Rollerball, Kugelschreiber und Drehbleistift in ähnlichen Abmessungen wie der Füller komplettieren die Linie LeGrand.

Montblanc Meisterstück 145 Classique, zwischenzeitlich auch unter dem Namen Chopin gehandelt, ist die wohl beliebteste und meistverkaufte Meisterstück-Linie. Der Füllhalter, der mit Patronen befüllt wird, ist für mittlere und kleine Hände bestens geeignet und natürlich ist auch er mit einer 14K Goldfeder ausgestattet. Tintenroller, Kugelschreiber und Drehbleistift machen die Classique-Linie komplett. In ihrer Länge nur unwesentlich kürzer als der LeGrand, sind die Classique-Varianten erkennbar schmaler und damit auch geringfügig leichter.

Der Montblanc Meisterstück Hommage à Mozart schließlich ist die Spielart des Meisterstücks, das nicht nur für die Damenhandtasche prädestiniert ist, sondern auch als Schreibgerät fürs Notizbuch oder die Agenda. Auch hier wird der Patronenfüllhalter von einer 14K Goldfeder und einem weißen Montblanc-Stern am anderen Ende gekrönt. Den Mozart gibt es auch als Kugelschreiber und Drehbleistift.montblanc-writers-edition-homage-to-victor-hugo-fountain-pen-125510

Montblanc Meisterstück Le Petit Prince schließlich ist eine Kollektion in den Größenklassen LeGrand und Classique. Die Geräte aus tiefblauen oder burgunderfarbenen Edelharz und diverse Doué- und Solitaire-Varianten sind an eine Ode an die weltberühmten Erzählung die darin verkörperten Werte des französischen Autors Antoine de Saint-Exupéry.

Ein Meisterstück ist das ideale Geschenk, weil es bleibende Erinnerungen schafft. Ein Füllhalter oder ein anderes Schreibgerät aus der Meisterstück-Linie sind etwas Besonderes und erinnern immer an den oder die Schenkende und an den Anlass. Denn bei sachgemäßen Umgang sind es eben keine schnelllebigen Konsumprodukte, sondern lebenslange Begleiter, die man gern zur Hand nimmt.

Mit Etuis aus der Meisterstück-Leder-Serie kann man sie standesgemäß aufbewahren und mit auf Reisen nehmen. Perfekt aufs Meisterstück abgestimmte Refills von Montblanc, sei es Tinte im Fass für die Kolbenfüller von Montblanc, seien es Tintenpatronen oder Refills für Rollerballs, Kugelschreiber oder Drehbleistifte in verschiedenen Breiten bzw. Stärken, garantieren Schreibgenuss pur ein Meisterstück-Leben lang, bevor das Meisterstück und die daran hängenden Emotionen an die nächste Generation weitergegeben werden kann

Das Meisterstück altert nicht und ist: Neu seit 1924.